Kommentar: Graslutscher: Oh mein Gott – in veganen Kitas schreiben Eltern den Kindern vor, was sie zu essen haben – das ist ja wie in den anderen Kitas auch!

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Oh mein Gott – in veganen Kitas schreiben Eltern den Kindern vor, was sie zu essen haben – das ist ja wie in den anderen Kitas auch!

Der Tenor stimmt wie immer, allerdings komme ich immer mehr zu der Auffassung, dass Ironie als Stilmittel von denen die es eigentlich kapieren sollten, nicht verstanden wird. Aber bitte nicht weniger davon. Die Dummheit der anderen ist nicht der Maßstab.

Inhaltlich gibt es für mich zwei Punkte anzumerken:
Die B12-“Problematik”, die eigentlich keine ist, ist eigentlich ein andere und zwar, dass es eigentlich keine aussagekräftigen Daten dazu gibt. Als Veganer seit 40 Jahren, der an diversen B12-Studien mit Veganern und wissenschaftlichen Vorträgen, von denen die dazu forschen, dazu teilgenommen hat und der selbst ein naturwissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen hat, kann ich sagen, dass es sowohl über die angeblichen Mangelerscheinungen und über die Effektivität der Substitution keinerlei zuverlässige Daten gibt. Denn es genügt nicht einfach nur B12 irgendwie zu schlucken oder B12 im Blut mal zu messen. Um die Effektivität von B12 im Körper und der Substitution zu messen müsste man den MMA-Wert (Methylmalonsäure) regelmäßig kontrollieren. Das macht aber keiner und es gibt meines Wissens auch noch keine wissenschaftliche Studie, die das gemacht hat.
Es bleibt als Fazit: es ist immer noch das Stochern mit der Stange im Nebel mit der Substitution. Vor 40 Jahren war B12 noch überhaupt kein Thema bei Veganern und schon damals gab es Veganer, die Jahrzehnte ohne Substitution ohne nennenswerte gesundheitliche Mängel gelebt haben z.B. Carl-Anders Skriver oder Käthe Schüder (Verfasserin des ersten deutschsprachigen veganen Kochbuches).
Der zweite Punkt ist, dass man bei veganen Kitas durchaus von einer Gesundheitsgefährdung der Kinder sprechen kann, allerdings nicht weil es vegane Kitas sind, sondern weil es Kitas sind, sprich Fremdbetreuung von Kleinkindern unter Trennung von der Mutter. Das ist weitaus gefährlicher als jede vermeintliche oder tatsächliche Fehlernährung, denn Kinder im Alter zwischen 1½ und 3 Jahren sind “sitting ducks”, ein leichtes Ziel für eine dauerhafte Traumatisierung. Empfehlenswert als Einstieg ist hierzu der Vortrag von Prof. Dr. Arno Gruen: Gespaltenes Bewußtsein – Empathie vs. Kognition. Wer sein Kleinind in die Kita bringt und es von der Mutter bzw. primären Bezugsperson trennt, riskiert eine komplexe PTBS bei seinem Kind, die dem Kind und späteren Erwachsenen ein Leben lang ernsthafte Probleme bereiten wird, nicht zuletzt diverse Zivilisationskrankheiten inkl. vorzeitigem Tod durch Krebs, Herzerkrankungen, Schlaganfall usw. aber auch Suizid.
Dieses Risiko ist wesentlich größer als das einer Fehlernährung, selbst wenn es die Nutella-Diät ist. Und das besteht natürlich bei allen Kitas, nicht nur veganen. Wenn es ein Problem mit einer veganen Kita also gibt, dann das aller Kitas, das es eben Kitas sind.

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